ECOPATENT Deutsch

Zellstoff Einweg Verbrauchsmaterial & Zerkleinerer

Stellungnahme Wiesloch

 

Stellungnahme zum
Öko Macerator der Firma Bosk und die Benutzung von Einmalgeschirr, wie Steckbecken, Urinflaschen, Töpfe,

aus Sicht der Krankenhaushygiene

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Aus Sicht der Krankenhaushygiene sprechen folgende Punkte für den Einsatz der o.g.
Einwegmaterialien:
1. Die herkömmlichen Steckbeckenautomaten werden mit einem Desinfektionsmittel und Wasser betrieben. Das Desinfektionsmittel wird bei jedem Spülgang zugegeben. Beim Gebrauch des Einwegsystems, wird einmal täglich eine Desinfektion des Innenraumes der
Maschine vorgenommen. Aus Sicht der Hygiene, ist der geringere Einsatz von Desinfektionsmitteln z.B. auch für die Umwelt sicherlich verträglicher.
2. Im Öko Macerator lässt sich das Einweggeschirr sammeln (3 Urinflaschen od. 3 Steckbecken).
Vorteil:

a) Es wird nur einmal Wasser zur Zerkleinerung gebraucht.
b) Im Nachtdienst muss die Maschine nicht so oft betätigt werden, so das die Geräuschkulisse für die Patienten angenehmer ist.
c) Es kann durch die nicht so häufige Betätigung zur Stromersparnis kommen.
3. Der Personalschutz ist beim Gebrauch mit Einweggeschirr zu 100 % gegeben. Das heißt, die Mitarbeiter der Pflege können immer auf ein einwandfrei aufbereitetes Steckbecken/Urinflasche zurückgreifen, die Gefahr einer z.B. möglichen Rekontamination aus dem Syphon mit Exkrementen und damit verbundenen auch die Rekontamination mit Bakterien jeglicher Art, bei herkömmlichen Steckbeckenspülen, wird unterbunden.
4. Nach Medizinproduktebetreiber VO müssen herkömmliche Steckbeckenspülen halbjährlich mikrobiologisch überprüft, einmal jährlich gewartet und validiert bzw. jährlich revalidiert werden. Vorteil: Der Öko Macerator fällt nicht unter das Medizinproduktegesetz und somit auch nicht unter die Medizinproduktebetreiber VO, so dass hier erhebliche Kosten eingespart werden können.
5. Die DGKH empfiehlt z.B. beim Norovirus die Steckbeckenspülen mit einem A0 Wert von 3000 einzustellen. Der übliche Wert liegt bei einem A0 Wert von 600. Beim Einsatz des Ökomacerators haben wir jederzeit, auch bei gehäuftem Auftreten von z.B. Norovirus,
ein einwandfrei, hygienisch aufbereitetes Steckbecken od . Urinflasche und somit einen möglichen Übertragungsweg von Krankheitserregern ausgeschlossen.
6. Der Verbrauch von Einmalgeschirr in den letzten Monaten: bei 2 Stationen mit jeweils 30 Patienten beläuft sich von Anfang Februar bis Ende April auf 75 Urinflaschen und 10 Steckbecken. Dies bedeutet, das im Schnitt bei 60 Tagen 1,4 Einmalgeschirrprodukte entsorgt werden. Der doch minimale Verbrauch dieser Produkte in unserer Einrichtung rechtfertigt aus Sicht der Hygiene nicht den Gebrauch und die damit verbundenen erheblichen Kosten einer herkömmlichen Steckbeckenspüle sondern spricht eindeutig für die Benutzung von Einmalgeschirr.
7. Für den Patienten:
a) Herkömmliche Steckbecken sind bei Benutzung zu kalt und bei schnellem Wiedereinsatz oft zu heiß. Dieses Problem lässt sich mit dem Einsatz von Einmalgeschirr umgehen.

Fazit: Aus Krankenhaushygienischer Sicht ergeben sich für das Personal effizientere Arbeitsabläufe (mögl. Nachbereitung, Transportwege entfallen).
Eine mögliche Rekontamination über aufbereitete herkömmliche Steckbecken wird komplett ausgeschlossen dies ist für die Mitarbeiter- als auch für die Patientensicherheit absolut wichtig.
Der Umwelt werden weniger Chemikalien zugeführt.
Die erheblichen Betriebskosten herkömmlicher Spülen fallen weg.
Die Hygiene geht mit der Stellungnahme von Professor Dr. Axel Kramer, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin der Uni Greifswald, konform.

Mit freundlichem Gruß

C. Brinkmann
Fachkrankenschwester für
Hygiene und Infektionsprävention
Psychiatrisches Zentrum Nordbaden